SPD informiert sich bei Rettungsdienst Ackermann

SPD informiert sich bei Rettungsdienst Ackermann

Gesetzesänderung mit Risiken: Rettungsdienst muss öffentliche Aufgabe bleiben

Friedeburg – Die SPD-Bundestagabgeordnete für Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven Karin Evers-Meyer, der Fraktionsvorsitzende Heiko Heinks und die Kreistagsabgeordneten der SPD in Friedeburg haben diese Woche den Rettungsdienst Ackermann in Friedeburg besucht. Sie ließen sich von dem Chef der Friedeburger Rettungsstation Georg Ackermann und Sohn Achim über mögliche negative Auswirkungen der Novellierung des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes für den Betrieb informieren.

Einig war man sich darin, dass eine Novellierung zu keiner Verschlechterung in dem sensiblen Bereich des Rettungsdienstes führen dürfe. „Wir haben einen hervorragend funktionierenden Rettungsdienst im Landkreis Wittmund, der unabhängig von Kreisgrenzen, durch den schnellen Einsatz mit qualifiziertem Personal und Rettungsgerät Menschenleben rettet“, sagte die stellvertr. Bürgermeisterin Brigitte Dirks.

Vor allen wollen die Friedeburger vorsorgen, damit „gewachsenen Strukturen“, wie der Betrieb Ackermann, der bereits über achtzig Jahre existiert, nicht durch überzogenen Reformeifer in Gefahr gebracht werden. Das Einsatzgebiet des Rettungsdienstes Ackermann ist durch vertragliche Regelung auch auf die Stadt Wiesmoor ausgedehnt. Die bestehenden Verträge wurden von den Landkreisen Aurich und Wittmund mittlerweile gekündigt.

„Der Rettungsdienst hat immer zur Zufriedenheit der beiden Landkreise und der Menschen tadellos funktioniert. Kreisgrenzen dürfen auch in Zukunft niemals Grenzen sein, an denen die Lebensrettung im Notfall scheitern könnte“, sagte Kreistagsabgeordneter Günter Peters.

„Wir befürchten, dass sich nach Vertragskündigung und bei europaweiter Ausschreibung der Rettungsdienste auch unsolide Firmen melden werden, die das Geschäft machen wollen und „Rosinenpickerei“ betreiben“, so MdB Karin Evers-Meyer. „Für uns ist klar: Der Rettungsdienst ist ein wichtiger Bereich. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht zuverlässige und sichere Rettungsdienste. Hier kann nicht allein nach wirtschaftlichen Maßstäben oder Fragen der Ortsansässigkeit entschieden werden.“

„Die Notfallrettung darf niemals zu einem Beuteobjekt für Geschäftmacher und Profiteure werden“, betonte Brigitte Dirks. Gegen Einsparungen, Steigerung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit könne keiner etwas haben, wenn dabei der hohe Versorgungsstandard, die fachliche Leistungen und die Qualität erhalten bleibe. Die SPD will sich dafür einsetzen, dass die Thematik nun ausführlich in den Gremien des Kreistages beraten wird.