Klare Position zur Schul- und Bildungspolitik in der Gemeinde Friedeburg

Friedeburg – Klare Positionen hat die SPD-Ratsfraktion zur Schul- und Bildungspolitik in der Gemeinde Friedeburg bezogen. Ihre Forderungen sind: Erhalt der jetzigen Grundschulstandorte in Reepsholt, Wiesede, Marx und Horsten. Sanierung und Ausbau der Schule „Altes Amt Friedeburg“ zu einem modernen Schulzentrum, als Ganztagsschule mit integriertem und durchlässigem Bildungsangebot. Dazu gehört auch ein Gymnasialzweig bis zur 10. Klasse.

„Die SPD hat konsequent und erfolgreich dafür gekämpft, dass der Landkreis Wittmund als Schulträger jetzt in das Friedeburger Schulzentrum einschließlich der Dreifachturnhalle rund 5 Millionen Euro für Sanierungs- und Baumaßnahmen investiert“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Günter Peters. Ein gutes Schul- und Bildungsangebot ist und bleibt die
Grundlage für die Zukunft unserer Kinder und letztlich unseres Landes, so die Überzeugung der SPD – dafür tritt sie immer wieder ein.

Nach damaliger Ratsentscheidung gibt es seit über 20 Jahren in der Ortschaft Friedeburg keine Grundschule mehr, was verständlicherweise von betroffenen Eltern, deren Kinder vor der Einschulung stehen, bedauert wird. Es muss aber auch deutlich gesagt werden, dass die große Mehrheit der Eltern, deren Kinder z.B. die Grundschule in Wiesede besuchen, mit der dortigen Einrichtung sehr zufrieden sind.

Dieser Sachverhalt wurde auf der Schulausschusssitzung sowohl von den Elternvertreterinnen als auch vom dortigen Schulleiter bestätigt. Die Kinder würden sich in Wiesede wohlfühlen, weil die Schule eine überschaubare Größe habe, idyllisch im Grünen liege , ein umfassendes Unterrichtsangebot und eine gute Lehrerversorgung vorhalte, eine Sporthalle, einen Sportplatz und neuerdings einen schönen Spielplatz habe. Die Schülerbeförderung sei für Eltern und Kinder überhaupt kein Problem, die kurze Fahrzeit der Busse kein Thema. Ähnliches trifft auch für die anderen drei Grundschulstandorte zu.

Dass schon die Schulanfänger mit dem Bus zu den Schulstandorten fahren müssen, ist in ländlichen
Regionen nun einmal nicht zu vermeiden. Wo immer es geht, müsse jedoch das Prinzip – kurze Wege für kurze Beine – eingehalten werden. Während einige Kinder nur vier Jahre mit dem Bus fahren müssen, fahren andere ihr ganzes Schülerleben lang. Man kann hier nicht von Ungerechtigkeiten oder Vorzügen sprechen. „Es gibt nur sichere oder unsichere Schulwege und für die Verkehrssicherheit der Schulwege müssen wir alles tun“, sagte Klaus Zimmermann, Ratsmitglied aus Wiesedermeer.

„Wir sind immer bereit, über Verbesserungen im Schul- und Bildungsangebot zu reden und diese auch umzusetzen, aber der Forderung nach Schließung von Grundschulen zu Gunsten einer neuen zentralen Grundschule in Friedeburg mit eventuellem Umbau des ehemaligen Orientierungsstufen Gebäudes bei Kosten von mehreren Millionen Euro können wir nicht zustimmen. Das ist weder sachgerecht noch finanziell zu verantworten“ , so der Schulausschussvorsitzende Güter Peters. In die vier Grundschulen in Reepsholt, Wiesede, Marx und Horsten hat die Gemeinde in den letzten
Jahrzehnten mehr als zwei Millionen Euro investiert. Die Reepsholter Schule wird derzeit noch umgebaut und saniert. Mit der Schließung dieser Schulstandorte würden Millionen Euro in den Sand gesetzt, während gleichzeitig für die neue Schule in Friedeburg weitere Millionen Euro bereitzustellen wären. Hinzu kommt das demografische Problem der weiter abnehmenden Schülerzahlen in den
nächsten Jahren. Und weder Schulschließungen , noch Konzentration auf einen Schulstandort oder die
Änderung der Schuleinzugsbereiche können dieses Problem lösen. Das wurde vom Schulleiter Herrn Alex, Grundschule Wiesede, anhand von Zahlen sehr deutlich gemacht . „Weniger Schüler pro Eingangsklasse , sprich kleinere Klassen, sind aus pädagogischer Sicht sehr zu
begrüßen, weil sich die Lehrer intensiver um jeden Schüler kümmern können. Klassenstärken mit dreißig oder mehr Schülern sind ohnehin bildungsfeindlich“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin
Brigitte Dirks. Letztlich wird die CDU-geführte Landesregierung aufgefordert, den kommunalen Schulträgern eine flexiblere Gestaltung der Klassengrößen zu ermöglichen.