Einführung der verpflichtenden Ganztagsschule

Friedeburg – „Wir nehmen mit Freuden aus der Presse (Anzeiger 16.2.2010) zur Kenntnis das unser neuer Landrat Matthias Köring die Einführung der verpflichtenden Ganztagsschule begrüßt und die politische Diskussion in Gang setzen will“, sagte der Schulausschußvorsitzende Günter Peters (SPD) auf der Fraktionssitzung im Bürger- und Gästehaus. Die Friedeburger Ratsfraktion hofft, dass mit dem neuen Schuldezernenten Adolf Fokken ein Umdenken stattfindet und die Forderungen der Eltern nach dringenden Veränderungen im Bildungsangebot und im Schulsystem auch im Landkreis Wittmund endlich gehört werde.

Die Friedeburger Ratsfraktion will erreichen, dass aufgrund sinkender Schülerzahlen und einer unverändert starken Nachfrage nach Gesamtschulen alle Schulangebote auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft werden. Auch für die KGS Wittmund müsse überlegt werden, ob eine IGS einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringe. Bei einer IGS in Wittmund könne auch der Schulstandort „Altes Amt Friedeburg“ Vorteile haben und zusätzliche Angebote bekommen. Peters: „Das Mindeste was wir tun müssen, ist, über die Schulentwicklung und die derzeitigen Bildungsangebote zu reden“. Der Landkreis als Schulträger und die Gemeinde Friedeburg müssen die Fragen beantworten, welchen bildungspolitischen Schwerpunkt der Schulstandort Friedeburg künftig setzen muß, um im Wettbewerb mit den anderen Schulstandorten zu bestehen und ob schulische Angebote auch „grenzübergreifend“ mit den Nachbarkreisen und –gemeinden und gemeinsam geregelt werden können. Wettbewerb ist gut, es darf aber nicht zu Unsinnigkeiten führen.

Was allerdings kein Mensch mehr verstehen kann, ist die parteipolitische und ideologische Sturheit der niedersächsischen CDU-Landesregierung, die eine Bildungspolitik wider jeglicher Vernunft, entgegen allen Erkenntnissen aus der PISA Studie, pädagogischen Erfahrungen und unter Missachtung des Elternwillens, betreibt. Die Dreigliederigkeit, die eigentlich eine Viergliederigkeit ist, denn auch die Förderschulen gehören dazu, ist total überholt! Das Schulssystem ist aus den 50er Jahren, undurchlässig, sie klassifiziert und diskriminiert die Kinder in „dumm, schlau und ganz schlau, und nimmt ihnen die Bildungschancen. Hauptschülern lässt dieses Bildungssystem nur geringe Chancen. Es geht besonders um die Durchlässigkeit, damit auch Spätentwickler oder nicht so Lernstarke eine Chance haben. Die Starken werden immer einen Weg finden.