Wiesede- Zu einem Informationsbesuch im ÖKO-Hof waren die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion und des Ortsvereins nach Wiesede gekommen, um sich vor Ort vom Leitungsteam der Kreisvolkshochschule Wittmund-Friesland, Hans-Bernhard Eden und Cornelia Kleen Ottersberg, Hermann Garlichs vom Job-Center und dem Leiter des ÖKO-Hofes, Hans-Günther Willms, über die Entwicklung und den Sachstand des Sozialprojektes ÖKO-Hof berichten zu lassen. Günter Peters sagte zu Beginn, dass es für Sozialdemokraten eine soziale und menschliche Pflicht sei, den Menschen zu helfen, die erhebliche Defizite und soziale Probleme haben und die aus eigener Kraft aus dem Dilemma nicht herauskommen. Der Öko-Hof leiste als Sozialprojekt hervorragende Arbeit und müssen auf jeden Fall im Bestand gesichert und gefördert werden.
Hans-Bernhard Eden erinnerte an die Anfänge und Gründung des ÖKO-Hofes in 1993. Damals habe man mit dem Arbeitsamt und dem Landkreis als Träger sowie der politischen Unterstützung vor Ort den Grundstein für das Sozialprojekt gelegt. Im ÖKO-Hof werden die Menschen sinnvoll beschäftigt und auch handlungsorientiert weiter gebildet und qualifiziert. Die Erfolge lassen sich über mehrere Jahre dokumentieren. Eden: „Viele Menschen sind wieder auf den richtigen Wege gebracht worden und hätten einen Arbeitsplatz gefunden“. In 2010 waren 42 Personen auf dem ÖKO-Hof beschäftigt. Die meisten waren zwischen 25 und 50 Jahre alt. Besonderes Lob bekam der Leiter des Öko-Hofes, Hans-Günther Willms (ÖKO-Willms), der zum Erfolg des ÖKO-Hofes maßgeblich beigetragen habe. Der Personenkreis der Beschäftigten sei nicht „immer ganz einfach“, es müssen sehr viel sozialpädagogische und motivierende Arbeit geleistet werden. Bei richtiger Anleitung seien die Gruppen jedoch hoch motiviert. „Im letzten Jahr haben wir für eine Bäckerei 3.5 Tonnen Kürbisse mit der Hand geschnitten. Es war eine Freude, mit welcher Begeisterung diese Arbeit gemacht wurde“, berichtete Hans-Günther Willms. Hermann Garlichs berichte über die Fördermöglichkeiten über das Sozialgesetzbuch. Der Personenkreis mit „Zusatzbeschäftigung“ (1 Euro) werde allerdings nur für 6 Monate beschäftigt. Ziel sei die Integration in den regulären Arbeitsmarkt. Diese gelinge bei einigen, andere hätten erheblich größere Probleme. Cornelia Kleen-Ottersberg betonte, dass es sich beim ÖKO-Hof um ein Sozialprojekt handele, der keiner Kosten- / Leistungsrechnung unterzogen werden könne. Der ÖKO-Hof erziele allerdings aus Gemüseanbau (ökologischer Landbau BIOLAND), über den Verkauf der Produkte auf den Märkten und Verkauf von Brennholz, erhebliche Einnahmen. Alle können sich vorstellen, dass die enge Kooperation mit der Gemeinde Friedeburg ausgebaut werden kann. Der stellvertr. Fraktionsvorsitzender Hans-Hermann Lohfeld sagte abschließend, dass bei allen Hürden und Auflagen „der Mensch immer mir Mittelpunkt“ stehen müsse. Die SPD-Ratsfraktion werde den ÖKO-Hof weiterhin unterstützen und kündigte an, einen Antrag an die Gemeinde Friedeburg zu stellen, um in einem weiteren Gespräch über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu beraten.