Friedeburg – Die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion und des Ortsvereinsvorstandes trafen sich zu einer Klausurtagung im „Landhotel Oltmanns“, um ausgiebig über die aktuellen Themen und die anstehenden Entscheidungen in der Gemeindepolitik zu beraten. Der stellvertr. Fraktionsvorsitzende Hans-Hermann Lohfeld hatte als Tagungsleiter bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet, so dass nach intensiven Diskussionen auch einstimmige Beschlüsse gefasst werden konnten. Das wichtigste Thema war auf der Klausur der Haushalt 2011. „Wir sehen als größte Gefahr für die Gemeinde, dass wegen der irren Staatsverschuldung in Bund und Land die Einnahmen in den nächsten Jahren weg brechen und gleichzeitig die Inflationsrate steigt“, sagte Hans-Hermann Lohfeld.
Als Grundsatz gilt für die SPD Fraktion, insbesondere dann, wenn Investitionen getätigt werden sollen, dem Rat die Auswirkungen klar vor Augen geführt werden. „Alle jetzt vorliegenden Planungen und Investitionen müssen erneut auf dem Prüfstand. Bevor der Rat zustimmt, müssen alle Fragen und Bedenken über die Notwendigkeit, Finanzierbarkeit und Folgekosten abgeklärt sein“, sagte Ratsfrau Traute Reuber. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Begründungen und Annahmen aufgestellt werden, die mehr mit „Wunschdenken“ als mit der Wirklichkeit zu tun haben. „Bevor die Gemeinde eine Million Steuergelder investiert, müssen alle Bedenken ausgeräumt werden“, sagte Fraktionssprecher Heiko Heinks. Wir dürfen das finanzielle Fundament der Gemeinde nicht leichtgläubig zerstören. Die Gemeinde Friedeburg sei eine Flächengemeinde, die vorrangig die Grundversorgung (Kindergärten, Krippenplätze, Schulen, Straßenbau usw.) sicher zu stellen habe. Ebenso kritisch gesehen werden die steigenden Verwaltungskosten. „Wenn wir so weiter machen, haben wir ein ganz dickes Problem“, sagte Ratsherr Günter Peters, der eine Rückführung der Verwaltungskosten um fünf Prozent pro Jahr für die nächsten drei Jahre forderte. Ein Thema war auch die Entwicklung im Baugebiet „Friedeburg-Mitte“. Trotz der „Langsamkeit“ bei der Umsetzung, gehe das SPD-Konzept, dass der Gemeinde 2007 als detaillierten Antrag vorgelegt wurde, auf. Die SPD hatte in dem begründeten Antrag gefordert, in Friedeburg-Mitte ein Ärzte- und Gesundheitszentrum, ein Seniorenzentrum für betreutes Wohnen, mit angegliederten, eigenständigen kleinen Wohneinheiten, sowie, in Absprache mit der Firma Blume, ein touristisches Nutzungskonzept für das Hofgelände ehemals Hagen zu entwickeln. „Unsere Forderung nach einem Ärztehaus, kombiniert mit Fachgeschäften für den medizinischen Bedarf, Apotheke und physikalische Praxen, wurde bedauerlicherweise nicht schnell genug und ernsthaft angepackt“, sagte Ratsherr Hartwig Conrads. Wer den Zug verpasse, der könne dann nur noch hinterher schauen, so die unzufriedene Meinung der SPD. Die stellvertr. Bürgermeisterin Brigitte Dirks lobte zum Schluß Hans-Hermann Lohfeld für die Vorbereitungen und Leitung der Klausur. Sie stellte fest: „Wir haben in einer harmonischen Atmosphäre gute Beschlüsse gefasst. Es hat sich gelohnt“. Während des Rundgangs durch den Ort haben sich die Sozialdemokraten auch vom Baufortschritt der Zahnklinik von Dr. Dusan Vasiljevic überzeugen können. Bei der Weichenstellung für diese private Investition habe die SPD maßgeblich mitgewirkt. Der Bau der modernen Zahnklinik in Friedeburg sei ein mutiger aber zukunftsweisender Schritt. Die Ergebnisse der Klausurtagung werden als Antrag für den Haushaltsplan 2011 zusammengefasst.
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In dem schönen Bauerngarten am Bürger und Gästehaus (s. Foto) wurde besonders die ehrenamtliche Arbeit der Seniorengruppe gelobt. „Hier wird freiwillig zum Wohle der Menschen und der Gemeinde eine sinnvolle und unbezahlbare Arbeit geleistet. Das ist vorbildlich und muß immer wieder anerkannt und deutlich herausgestellt werden“, sagte der stellvertr. Fraktionssprecher Hans-Hermann Lohfeld.
Auf dem Foto von links: Günter Peters, Hartwig Conrads, Hans-Hermann Lohfeld, Heiko Heinks, Traute Reuber, Brigitte Dirks, Gudrun Jeske