Friedeburger SPD besucht Förderverein in Bentstreek

Am vergangenen Dienstag besuchten Mitglieder des SPD-Ortsvereins das Gründerhaus in Bentstreek, um sich über die Arbeit des dortigen Fördervereins zu informieren. Der am 17.08.2012 in Bentstreek gegründete Förderverein Gründerhaus Bentstreek e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, das ehemalige Wirtschaftsgebäude der staatlichen Moorverwaltung am Schweinebrückerweg 1 als Museum der Siedlungsgeschichte von Bentstreek herzurichten.

Das Ehrenamt stärken! Das ist das Ziel der Friedeburger SPD:
Foto: Kai-Uwe Lassowski

Die SPD plant derzeit, gemeinnützige Vereine künftig finanziell zu entlasten und so das Ehrenamt zu stärken. Im Gemeinderat wird hierzu, innerhalb der Gruppe „Gemeinsam für Friedeburg“, ein Antrag beraten, der unter anderem vorsieht, Pachtkosten künftig im Rahmen des Betriebskostenzuschusses geltend machen zu können. Für die SPD war es der Auftakt einer Reihe von Besuchen bei gemeinnützigen Vereinen im Gemeindegebiet.

Thomas Gerbracht, der Vorsitzende des Fördervereins, nutzte die Gelegenheit, um über die Geschichte des Gründerhauses und die weiteren Pläne des Vereins zu informieren. Ursprünglich von der Moorverwaltung gebaut, entstand das Haus 1922 als viertes Gebäude in Bentstreek und besaß eine Scheune mit internem Gleisanschluss. Es diente zugleich  als Wohnung des Gutsverwalters und wurde im Anschluss daran ab ca. 1957 landwirtschaftlich genutzt und  ist daher bis heute gut erhalten.

Dennoch gebe es reichlich zu tun, erklärt Gerbracht. Teile des Gleisanschlusses, der Bentstreek bis 1952 unter anderem mit Wiesmoor und Stapelermoor verband, sollen im Bereich des Grundstückes rekonstruiert werden. Auch Ausstellungen seien geplant, Schwerpunkte  werden, der Siedlungsgeschichte entsprechend, einerseits die ab 1915 durchgeführte Moorkultivierung und die sich daran anschließende landwirtschaftliche Nutzung  sein. Ein alter Ackerwagen steht bereits in der Scheune. Über weitere Exponate werde derzeit nachgedacht. Im Bereich des Anbindestalles sollen so zunächst zwei Ausstellungen zum Thema „Melken per Hand“  entstehen – eine für den Sommer und eine für den Winter. Doch die eigentliche Herausforderung sei das Dach, so Gerbracht. Die Pfannen seien bislang nur gerichtet worden, müssen auf lange Sicht aber wohl zum Teil ersetzt werden. Der große finanzielle Aufwand sei dabei nicht die einzige Hürde: „Die Strohdocken müssen ebenfalls ersetzt werden, da benötigen wir externe Hilfe“, erläutert Gerbracht das Problem. Zum denkmalgeschützten Grundstück gehören neben dem Haupthaus auch ein alter Hühnerstall, ein ehemaliger Schweinestall, Futtersilo und Dieselbunker. In einem der Ställe soll möglicherweise eine Schmiede entstehen. Das erste Exponat, ein Felddengelamboss, sei bereits vorhanden. Vorerst solle sich die Arbeit jedoch auf das Haupthaus konzentrieren, in dem inzwischen alte Tapeten entfernt, einige Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden und die Räume einen ersten Innenanstrich bekommen hat.

Zeitdruck verspüre Gerbracht dabei nicht. Vielmehr sei es „das gemeinsame Vorantreiben des Projektes“, das die Vereinsarbeit im kleinen Ort Bentstreek ausmache.

Gerbracht war eines von acht Gründungsmitgliedern, die den Verein vor drei Jahren ins Leben gerufen haben. Die Zahl der Vereinsmitglieder ist seitdem auf 46 angewachsen. Neben dem Einzelbeitrag, in Höhe von 30€ jährlich, könne außerdem ein Familienbeitrag entrichtet werden. Das Geld werde benötigt, um die anfallenden Kosten für Versicherung, Strom, Müllentsorgung und Pacht zu begleichen. Später sollen möglichst auch durch Führungen Einnahmen generiert werden, so der Vorsitzende. Wer Interesse hat, könne jedoch gegen eine kleine Spende bereits jetzt Einblick hinter die alten Fassaden bekommen. Außerdem freue man sich stets über helfende Hände. „Wer montags zwischen 10 und 12 vorbeischaut, der trifft eigentlich immer jemanden an“, so Gerbracht. Er weiß: „Ohne persönliches Engagement ist solch ein ambitioniertes Projekt nicht zu realisieren.“ Gerbracht begrüße daher auch die Bestrebungen der SPD, die Vereinsarbeit zu erleichtern.